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Abschreckende Bilder auf Zigarettenpackungen – hält das vom Rauchen ab?

Bilder von Krebsgeschwüren, schwarzen Lungen, missgebildeten Embryonen, verfaulten Zähnen und vieles mehr sind wohl in Zukunft auf den Zigarettenpackungen zu sehen. Noch ist die neue Tabakrichtlinie der Europäischen Union nicht abschließend vereinbart, doch mit großer Wahrscheinlichkeit wird es so kommen.

Die drastischen Bilder müssen sowohl auf der Vorderseite als auch auf der Rückseite der Packung abgebildet sein. Als Abschreckung sollen diese Schockbilder dienen und zum Aufhören animieren oder erst gar nicht mit dem Rauchen anzufangen. Es wird damit gerechnet, dass der Abstimmungstermin im EU-Parlament Ende Mai stattfinden wird – demnach haben dann die Mitgliedstaaten 24 Monate Zeit, die Richtlinie in die Tat umzusetzen. Wichtigste Punkte werden Bildmotive und Warnhinweise sein. Desweiteren wird über die Werbung und die Zusatzstoffe abgestimmt werden. So sollen Mentholzigaretten in den nächsten 6 Jahren verboten werden sowie auch Zigaretten mit Geschmacksrichtungen Schokolade oder z. B. Vanille. Diese mildern den starken Geschmack der Zigaretten und verleiten so eher zum Rauchen.

Einige Tabakkonzerne wollen gegen die EU klagen, da diese Richtlinie eine Einschränkung der Markenrechte aufweist. Wie dies ausgeht, bleibt abzuwarten.

Australien hat schon seit Oktober 2012 die Einheitspackung für Zigaretten inklusive Schockbilder. Studien der Australier ergaben einen Rückgang von Rauchern und ein Anstieg der Nutzung der Telefon-Hotline zur Raucherentwöhnung um 78 {5e9839327e46cc4e34b0b4c2c89e61751dabaf7f6cb9081a8f06e2f89de58ac8}. Die Zigarettenschachteln dort sind einheitlich in Braun und haben auf Vorder- und Rückseite große Bilder von Krebsgeschwüren und weiteren Erkrankungen. Der Markenname ist nur noch klein in einer Ecke abgedruckt. Auch in der EU waren Einheitsschachteln im Gespräch. Die Zigarettenindustrie hat dies erfolgreich abgewehrt – wie auch den Vorschlag, alle Zigarettenpackungen aus den Regalen im Handel und an der Tankstelle verschwinden zu lassen und nur noch unter der Ladentheke aufzubewahren.

In Spanien gibt es seit ca. zwei Jahren die Schockbilder auf den Schachteln. Meines Erachtens hat das bisher keine großen Auswirkungen auf das Rauchverhalten. Die Bilder werden einfach nicht beachtet und eine gewisse Gewöhnung oder Abgeklärtheit gegenüber diesen Warnhinweisen zeigt sich.  Man darf gespannt sein, welche Auswirkungen die Tabakrichtlinie der EU haben wird.